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Ein krasser Familienroman

Buchcover Claudia Durastanti, Die Fremde (Hanser Verlag)

Lesen Sie gerne fremde autobiographische Familiengeschichten? Bedingt, oder? Meist reicht einem ja schon die eigene schmutzige Wäsche. Ein neuer, bei Hanser erschienener Roman muss jedoch ein kleines Meisterwerk sein. Darin beschreibt die 1984 in Brooklyn geborene, mittlerweile in Lond lebende Schriftstellerin Claudia Durastanti ihre Kindheit mit zwei gehörlosen Elternteilen.

Wer Rührung à la "Verstehen Sie die Béliers?" erwartet, wird enttäuscht - Durastantis Kindheit war hart, von "Lieblosigkeit und Dysfunktionalität" (WELT) geprägt, auch von Migrationsbrüchen zwischen den USA und Italien, Metropole und rückständiger ländlicher Provinz. Kritiker bezeichnen ihre Erinnerungen als "von enormer Echtheit", "sehr poetisch", "voll tobender Empathie und geistreicher Euphorie", "einen großen Wurf". Also, wir bestellen uns den Titel jetzt mal ...

Claudia Durastanti
Die Fremde (Leseprobe)
Zsolnay, gebunden, 296 Seiten
24 Euro