Man muss Anne Gesthuysen - beliebte, erfolgreiche Journalistin und Romanautorin mit Wurzeln am Niederrhein - schon dafür mögen, dass sie zuletzt für mehr Gelassenheit im Umgang mit Gendern plädierte: "Zu sagen, die Sprache wird durchs Gendern verhunzt, finde ich total absurd", sagt sie jüngst im Podcast "Talk mit K" vom "Kölner Stadt-Anzeiger". Sie finde es "selbstverständlich, dass junge Leute Sprache ändern wollen", so Gesthuysen weiter. "Ich finde es auch richtig und bin sicher, es wird sich eine Form durchsetzen, die gangbar ist." Und: "Die richtige Linie ist: Entspannt euch." - Genau.
Ihr neuer Titel klingt wie eine wunderbare Adventslektüre: Im Mittelpunkt steht die junge Pastorin Anna von Betteray, die im kleinen Alpen (nahe Xanten) die Vertretung des erkrankten Pastors übernimmt. Adelig und geschieden, mit Hund Freddy statt
Mann - die Gemeinde fliegt ihr nicht gerade zu. Dann wird noch ihr Schwager verhaftet, und ihr kleiner Neffe verschwindet. Am Ende jedoch wird alles gut (muss!), nicht zuletzt dank tatkräftiger
Hilfe von Ottilie Oymann aus dem Seniorenstift Burg Winnenthal.
Der Verlag attestiert dem Roman "unvergleichlichen Witz, große Herzenswärme und Feingefühl". Genau das braucht man gerade.
Anne Gesthuysen
Wir sind schließlich wer (Leseprobe)
Kiepenheuer & Witsch, gebunden, 416 Seiten
22 Euro